Nachfrage zieht im Laufe des ersten Halbjahres 2017 an

  • Bestellungseingang wächst im ersten Halbjahr 2017 um 26% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016
  • Umsatz im ersten Halbjahr 2017 erreicht 415.2 Mio. CHF gegenüber 436.9 Mio. CHF in der Vorjahresperiode
  • EBIT von 16.0 Mio. CHF und Konzerngewinn von 10.9 Mio. CHF auf Vorjahresniveau
  • Akquisition von SSM – ein Schritt in angrenzende Bereiche der textilen Wertschöpfungskette

Dank steigender Nachfrage seit März 2017 verzeichnete Rieter im ersten Halbjahr 2017 einen Bestellungseingang von 495.2 Mio. CHF. Damit lag dieser 3% unter Vorjahresniveau (1. Halbjahr 2016: 510.7 Mio. CHF) und mit einem Anstieg von 26% deutlich über dem zweiten Halbjahr 2016 (394.5 Mio. CHF).

Der Umsatz lag mit 415.2 Mio. CHF um 5% unter Vorjahr (1. Halbjahr 2016: 436.9 Mio. CHF). Bei diesem Umsatz erzielte Rieter einen EBITDA von 34.8 Mio. CHF (1. Halbjahr 2016: 34.4 Mio. CHF) und eine EBITDA-Marge von 8.4% (1. Halbjahr 2016: 7.9%).

Der Bestellungsbestand stieg auf rund 545 Mio. CHF (31. Dezember 2016: rund 440 Mio. CHF). Er reicht bereits ins Jahr 2018.

Umsatzentwicklung nach Regionen

Mio. CHFJanuar ‒
Juni 2017
Januar ‒
Juni 2016
VeränderungVeränderung in Lokalwährung
Umsatz415.2436.9-5%-5%
Asiatische Länder1111.2152.3-27%-26%
China83.8105.1-20%-18%
Indien94.781.516%14%
Türkei49.131.755%56%
Nord- und Südamerika42.745.4-6%-7%
Europa17.915.515%16%
Afrika15.85.4191%191%

1 Ohne China, Indien, Türkei

Die bedeutendsten Umsätze in der Berichtsperiode erzielte Rieter mit 111.2 Mio. CHF in den asiatischen Ländern (ohne China, Indien und Türkei). Der Umsatzrückgang gegenüber der Vorjahresperiode war im Wesentlichen auf geringere Auslieferungen nach Bangladesch und Vietnam zurückzuführen. Positiv entwickelte sich der in der Periode erzielte Bestellungseingang: Dieser lag sehr deutlich über den realisierten Umsätzen und profitierte von der Dynamik in den zentralasiatischen Ländern.

In China sank der Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 um 20% auf 83.8 Mio. CHF, wobei ein Drittel des Umsatzes in der Provinz Xinjiang erwirtschaftet wurde. Der Bestellungseingang lag leicht unter dem Umsatz. Im zweiten Quartal 2017 verzeichnete Rieter eine steigende Nachfrage nach dem in 2016 eingeführten Modell R 36 der halbautomatischen Rotorspinnmaschine.

In Indien übertraf der Umsatz mit 94.7 Mio. CHF das Vorjahresniveau um 16%. Dies ist primär auf die Auslieferung von Kompaktspinnmaschinen K 42 und EliTe-Kompaktspinnsystemen zurückzuführen, die im zweiten Halbjahr 2016 bestellt worden waren. Während die ersten Monate aufgrund der Ende 2016 erfolgten «Demonetarisierung» von Zurückhaltung geprägt waren, entwickelte sich die Nachfrage in der zweiten Hälfte des Semesters zunehmend robuster.

In der Türkei erzielte Rieter gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzzuwachs um 55% auf 49.1 Mio. CHF, was auf Auslieferungen von Bestellungen aus der Vorjahresperiode zurückzuführen war. Die zögerliche Erholung in den letzten beiden Monaten der Berichtsperiode führte dazu, dass der Bestellungseingang unter dem Umsatzniveau lag.

Einzelne Grossaufträge im Maschinengeschäft prägten die Regionen Nord- und Südamerika sowie Afrika beim erzielten Umsatz und Bestellungseingang.

Geschäftsbereiche

Mio. CHFJanuar ‒
Juni 2017
Januar ‒
Juni 2016
VeränderungVeränderung in Lokalwährung
Bestellungseingang495.2510.7-3%-3%
Machines & Systems325.2343.4-5%-5%
After Sales77.771.29%9%
Components92.396.1-4%-3%
     
Umsatz415.2436.9-5%-5%
Machines & Systems255.1256.9-1%0%
After Sales70.170.7-1%-1%
Components90.0109.3-18%-17%

 

Der Geschäftsbereich Machines & Systems profitierte von der seit März 2017 anziehenden Nachfrage. Der Bestellungseingang lag mit 325.2 Mio. CHF rund 5% unter Vorjahr (1. Halbjahr 2016: 343.4 Mio. CHF). Dabei gelang es Machines & Systems, den niedrigen Bestellungseingang aus der Türkei durch die Realisierung von Projekten aus anderen Regionen, insbesondere dank Bestellungen der Ringspinnmaschine G 32, weitgehend zu kompensieren. Zudem wurden erste Aufträge für die weiterentwickelte Luftspinnmaschine J 26 verbucht.

Machines & Systems realisierte im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von insgesamt 255.1 Mio. CHF und erreichte damit in etwa das Niveau des Vorjahres (1. Halbjahr 2016: 256.9 Mio. CHF). Als Folge der umgesetzten Kostensenkungsmassnahmen in Winterthur (Schweiz) konnte Machines & Systems den Verlust auf Stufe EBIT deutlich von –12.1 Mio. CHF (1. Halbjahr 2016) auf –3.8 Mio. CHF im ersten Halbjahr 2017 verbessern.

Positiv entwickelte sich der Bestellungseingang des Geschäftsbereiches After Sales. Dieser steigerte den Bestellungseingang um 9% auf 77.7 Mio. CHF (1. Halbjahr 2016: 71.2 Mio. CHF). Der Umsatz lag stabil bei 70.1 Mio. CHF (1. Halbjahr 2016: 70.7 Mio. CHF). Fortgesetzte Investitionen in den Ausbau des Geschäfts führten dazu, dass der EBIT des Geschäftsbereiches mit 12.8 Mio. CHF im ersten Halbjahr 2017 leicht unter der Vorjahresperiode lag (1. Halbjahr 2016: 13.2 Mio. CHF).

Auch der Geschäftsbereich Components profitierte von der seit März 2017 anziehenden Nachfrage. Der Bestellungseingang lag mit 92.3 Mio. CHF unter dem ersten Halbjahr 2016 (96.1 Mio. CHF), jedoch deutlich über dem zweiten Halbjahr 2016 (82.3 Mio. CHF). Der geringere Bestellungseingang im zweiten Halbjahr 2016 führte entsprechend zu einem Rückgang des Umsatzes im ersten Halbjahr 2017 auf 90.0 Mio. CHF – dies gegenüber einer ausserordentlich starken Vergleichsperiode (1. Halbjahr 2016: 109.3 Mio. CHF). Produktmix und die damit verbundene geringere Auslastung einzelner Werke hatten einen EBIT-Rückgang auf 12.6 Mio. CHF im ersten Semester zur Folge (1. Halbjahr 2016: 18.4 Mio. CHF).

Der Rieter-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2017 insgesamt 5 232 Mitarbeitende (30. Juni 2016: 5 067 Mitarbeitende). Diese Zahl beinhaltet die neu hinzugekommenen Mitarbeitenden von SSM Textilmaschinen. Zusätzlich beschäftigte Rieter zum 30. Juni 2017 652 temporär angestellte Personen (30. Juni 2016: 574 temporäre Mitarbeitende).

Betriebsergebnis und Konzerngewinn

Eine verbesserte Profitabilität beim Geschäftsbereich Machines & Systems, ein stabiles Ergebnis bei After Sales und ein volumenbedingt schwächeres Ergebnis bei Components kennzeichneten das erste Halbjahr 2017 von Rieter. Der EBIT erreichte 16.0 Mio. CHF, dies entspricht einer im Vorjahresvergleich leicht höheren Marge von rund 3.9% des Umsatzes (1. Halbjahr 2016: 15.7 Mio. CHF bzw. 3.6%). Rieter realisierte in den ersten sechs Monaten 2017 einen Konzerngewinn von 10.9 Mio. CHF und erreichte damit das Niveau des Vorjahres (1. Halbjahr 2016: 11.0 Mio. CHF).

Akquisition vom SSM Textilmaschinen

Rieter übernahm am 30. Juni 2017 die Division SSM Textilmaschinen (SSM) von der Schweiter Technologies AG in Horgen (Schweiz). SSM ist der weltweit führende Anbieter für Präzisionsspulmaschinen in den Bereichen Färbe-, Weberei- und Nähgarnvorbereitung und ist erfolgreich in einzelnen Segmenten der Filamentgarnherstellung. Das Geschäft wurde als eigenständige Einheit dem Geschäftsbereich Components zugeordnet.

Der Kaufpreis für SSM in der Höhe von 124.2 CHF setzt sich aus einem Unternehmenswert von 100.2 Mio. CHF und liquiden Mitteln von 24.0 Mio. CHF zusammen und wurde aus vorhandener Liquidität finanziert. Die direkt mit der Übernahme zusammenhängenden Transaktionskosten von 1.9 Mio. CHF wurden erfolgswirksam erfasst, wovon 1.3 Mio. CHF im ersten Halbjahr 2017 und 0.6 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2016 anfielen.

Free Cashflow und Bilanz

Der Konzern verzeichnete im Berichtszeitraum einen Free Cashflow von –125.6 Mio. CHF (1. Halbjahr 2016: 4.5 Mio. CHF). Diese Entwicklung erklärt sich vor allem durch den Mittelabfluss für die Übernahme von SSM Textilmaschinen von 100.2 Mio. CHF und eine zwischenzeitliche Erhöhung des Nettoumlaufvermögens. Nach Ausschüttung der Dividende aus Kapitaleinlagereserven von 22.6 Mio. CHF (5.00 CHF pro Aktie) im April 2017 betrugen die flüssigen Mittel, Wertschriften sowie Festgeldanlagen per 30. Juni 2017 207.5 Mio. CHF, und die Nettoliquidität lag bei 101.3 Mio. CHF.

Zum Bilanzstichtag verfügte Rieter über eine Eigenkapitalquote von 43.8% (30. Juni 2016: 43.8%).

Verbesserungsprogramm STEP UP

Auch im ersten Halbjahr 2017 fokussierte sich Rieter auf die Schwerpunkte Innovationen, After Sales Excellence und Steigerung der Profitabilität.

Innovationen: Rieter arbeitet gezielt an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Die 2016 erfolgreich eingeführte Einkopf-Strecken-Generation RSB-D 50 registrierte im zweiten Quartal 2017 eine starke Nachfrage. Der Konzern investierte im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 22.8 Mio. CHF in Forschung und Entwicklung. Dies entspricht 5.5% des Umsatzes.

After Sales Excellence: Der Geschäftsbereich After Sales strebt bis 2018 ein Umsatzwachstum von 30% gegenüber 2014 auf 166 Mio. CHF an. An der Erreichung dieses Ziels hat Rieter in der Berichtsperiode planmässig weiter gearbeitet. So wurde die Ersatzteillogistik im Rahmen einer europäischen Lösung an einen Dienstleister vergeben, wodurch Rieter eine deutliche Verkürzung der Lieferzeiten erreichen wird. Gleichzeitig eröffnete Rieter in Kahramanmaraş eine Service-Niederlassung, um die Kunden im Südosten der Türkei noch schneller und besser bedienen zu können. Der Bestellungseingang von 77.7 Mio. CHF im ersten Halbjahr 2017 unterstreicht die Wachstumsambitionen.

Steigerung der Profitabilität: Wie am 1. Februar 2017 bekanntgegeben, plant Rieter die Verlagerung der Produktion vom Standort Ingolstadt in Deutschland an den Standort Ústí in der Tschechischen Republik. Derzeit verhandelt Rieter mit der Arbeitnehmervertretung.

Ausblick

Im ersten Halbjahr entwickelte sich die Nachfrage nach Komponenten, Ersatzteilen und Serviceleistungen stabil und der Bestellungseingang für Neumaschinen zog an.

Rieter geht trotz der weiterhin niedrigen Visibilität davon aus, dass sich die Nachfrage in den nächsten Monaten auf dem Niveau des ersten Halbjahres entwickeln wird.

Die Akquisition von SSM Textilmaschinen wird im zweiten Halbjahr 2017 einen positiven Beitrag zu Umsatz und EBITDA leisten.

Insgesamt erwartet Rieter für 2017 einen leicht höheren Umsatz als im Vorjahr und aufgrund des Produkt- und Ländermixes einen EBIT leicht unter Vorjahr (vor Restrukturierungsaufwendungen).

Rieter wird zu gegebener Zeit über die Restrukturierungsaufwendungen für das am 1. Februar 2017 kommunizierte Konzept zur Neuausrichtung des Standorts Ingolstadt (Deutschland) informieren.

Telefonkonferenz für Investoren und Analysten

Im Rahmen der Publikation der Halbjahreszahlen 2017 findet heute, 20. Juli 2017, um 11.00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz für Investoren und Analysten statt:

Einwahldaten:
Europa +41 58 310 50 00
Grossbritannien +44 203 059 58 62
USA  +1 631 570 56 13
China +86 400 120 23 19
Indien +91 446 688 60 46

Rieter im Überblick

Mio. CHFJanuar‒
Juni 2017
Juli‒
Dezember 2016
Januar‒
Juni 2016
Veränderung1
Rieter    
Bestellungseingang495.2394.5510.7-3%
Umsatz415.2508.1436.9-5%
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA)34.861.434.41%
- in % des Umsatzes8.4%12.1%7.9% 
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)16.040.815.72%
- in % des Umsatzes3.9%8.0%3.6% 
Konzerngewinn10.931.711.0-1%
- in % des Umsatzes2.6%6.2%2.5% 
Unverwässerter Gewinn pro Aktie (CHF)2.396.972.42-1%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen7.720.210.7-28%
Personalbestand am Ende der Berichtsperiode (ohne Temporäre)5 23225 0225 0673%
Geschäftsbereich Machines & Systems    
Bestellungseingang325.2248.2343.4-5%
Umsatz255.1346.5256.9-1%
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)-3.815.7-12.1-69%
- in % des Umsatzes-1.5%4.5%-4.7% 
Geschäftsbereich After Sales    
Bestellungseingang77.764.071.29%
Umsatz70.170.970.7-1%
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)12.812.313.2-3%
- in % des Umsatzes18.3%17.3%18.7% 
Geschäftsbereich Components    
Bestellungseingang92.382.396.1-4%
Umsatz90.090.7109.3-18%
Total Segmentumsatz128.8130.0141.3-9%
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)12.616.718.4-32%
- in % des Segmentumsatzes9.8%12.8%13.0% 

1 Veränderung Januar – Juni 2017 vs. Januar – Juni 20161 Veränderung Januar – Juni 2017 vs. Januar – Juni 2016
2 Inklusive Personalbestand der SSM Textilmaschinen

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Medienmitteilung

Halbjahresbericht 2017

Relindis Wieser

Head Group Communication
Klosterstrasse 32
8406 Winterthur
Switzerland

Über Rieter
Rieter ist der weltweit führende Anbieter von Systemen für die Kurzstapelfaser-Spinnerei. Das Unternehmen mit Sitz in Winterthur (Schweiz) entwickelt und fertigt Maschinen, Systeme und Komponenten für die Verarbeitung von Naturfasern und synthetischen Fasern sowie deren Mischungen zu Garnen. Rieter ist der einzige Anbieter weltweit, der sowohl die Prozesse für Spinnereivorbereitung als auch sämtliche vier am Markt etablierten Endspinnverfahren abdeckt. Das Unternehmen ist mit 18 Produktionsstandorten in zehn Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 5 230 Mitarbeitende, davon etwa 20% in der Schweiz. Rieter ist an der SIX Swiss Exchange unter dem Tickersymbol RIEN kotiert. www.rieter.com

Disclaimer
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