Geschäftslage vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie

  • COVID-19 führt seit Ende März 2020 zu sehr niedriger Nachfrage in allen Geschäftsbereichen
  • Umfassendes Krisenmanagement implementiert
  • Verlust im ersten Halbjahr 2020 im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet
  • Kapazitätsanpassung durch Kurzarbeit in der Schweiz und in Deutschland geplant
  • Strategie wird weiter umgesetzt

Aufgrund von COVID-19 hat weltweit eine Vielzahl von Spinnereien die Produktion ausgesetzt. Dies führt seit Ende März 2020 zu einer niedrigen Nachfrage nach Ersatz- und Verschleissteilen und zu Verzögerungen bei Testprogrammen im Rahmen der Entwicklung neuer Maschinen. Kunden verschieben Investitionsprojekte oder können diese aufgrund staatlich angeordneter Einschränkungen nicht umsetzen. Daraus resultiert eine geringe Nachfrage nach Neumaschinen.

Umfassendes Krisenmanagement

Rieter hat ein umfassendes Krisenmanagement implementiert. Die Prioritäten liegen auf dem Schutz der Mitarbeitenden, der Einhaltung der Zusagen gegenüber Kunden sowie der Sicherstellung der Liquidität. Die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden sind weltweit umgesetzt.

Der Bestellungsbestand von deutlich über 500 Mio. CHF wird trotz der bestehenden Engpässe in den Lieferketten weitgehend planmässig abgewickelt. Die Stornierun­gen von Bestellungen liegen unter 5% des Bestellungsbestandes.

Rieter hat bereits Massnahmen zur Liquiditätssicherung und Kostensenkung umgesetzt. Das Unternehmen verfügt über eine gute Nettoliquidität sowie über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Verlust im ersten Halbjahr 2020 erwartet

Wie bereits kommuniziert, geht Rieter für das erste Halbjahr 2020 von einem Umsatz und einem Ergebnis deutlich unter dem Niveau der Vorjahresperiode aus. Die Auswirkungen von COVID-19 werden das erste Halbjahr 2020 zusätzlich belasten. Rieter erwartet deshalb im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von unter 300 Mio. CHF. Dies wird trotz der umgesetzten Gegenmassnahmen auf Stufe Reingewinn zu einem Verlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich führen.

Kapazitätsanpassung durch Kurzarbeit

Rieter plant, für die Bereiche mit absehbar niedriger Auslastung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland Kurzarbeit zu beantragen. Für das dritte Quartal 2020 sollen 40% Kurzarbeit beantragt werden. Die Gespräche mit den Personal­vertretungen werden in der kommenden Woche beginnen. Bereiche, die mit der Abwicklung des Bestellungsbestandes betraut sind, werden von der Kurzarbeit ausgenommen. Dies gilt auch für die Montage von Maschinen in Winterthur, deren Verlagerung wie geplant umgesetzt wird.

Weltweit sind, soweit erforderlich, analoge Massnahmen zur Reduktion der Arbeitszeiten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten geplant.

Als Zeichen der Solidarität verzichten Verwaltungsrat, Konzernleitung und das Senior Management von Rieter temporär auf 10%-20% der Vergütung.

Damit geht Rieter mit einer deutlich verbesserten Kostenbasis in das zweite Halbjahr 2020.

Umsetzung der Strategie

Rieter hat die Strategie mit den Eckpunkten Innovationsführerschaft, Stärkung der Geschäfte mit Komponenten, Ersatzteilen und Services sowie der Anpassung der Kostenstrukturen in den letzten Jahren konsequent umgesetzt. Das Unternehmen wird die Umsetzung der Strategie auch in den kommenden Monaten weiter vorantreiben und so die Marktposition für die Zeit nach der COVID-19-Pandemie stärken.

Die nächste Information zum Geschäftsgang ist mit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 16. Juli 2020 geplant.

Relindis Wieser

Head Group Communication
Klosterstrasse 32
8406 Winterthur
Switzerland

Über Rieter
Rieter ist der weltweit führende Anbieter von Systemen für die Kurzstapelfaser-Spinnerei. Das Unternehmen mit Sitz in Winterthur (Schweiz) entwickelt und fertigt Maschinen, Systeme und Komponenten für die Verarbeitung von Naturfasern und synthetischen Fasern sowie deren Mischungen zu Garnen. Rieter ist der einzige Anbieter weltweit, der Prozesse für die Spinnereivorbereitung und sämtliche vier am Markt etablierten Endspinnverfahren abdeckt. Zudem ist Rieter führend im Bereich der Präzisionsspulmaschinen. Das Unternehmen ist mit 16 Produktionsstandorten in zehn Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 4 590 Mitarbeitende, davon etwa 21% in der Schweiz. Rieter ist an der SIX Swiss Exchange unter dem Tickersymbol RIEN kotiert. www.rieter.com

Disclaimer
Alle Aussagen dieses Berichts, die sich nicht auf historische Fakten beziehen, sind Zukunftsaussagen, die keinerlei Garantie bezüglich der zukünftigen Leistung gewähren; sie beinhalten Risiken und Unsicherheiten einschliesslich, aber nicht beschränkt auf zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, Devisenkurse, gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivitäten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.

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